Judo wurde ursprünglich von Kano als Sport und Lebensweg mit zwei philosophischen Prinzipien entwickelt. Das „gegenseitige Helfen und Verstehen zum beiderseitigen Fortschritt und Wohlergehen“ und der „bestmögliche Einsatz von Körper und Geist“ sollen sich in der Haltung des Judoka und in seinen Handlungen auf der Matte zeigen. Auch im sportlichen Wettkampf wird über das Wettkampfreglement definiert, in welchen Grenzen sich der Judoka bewegen darf und was von ihm gefordert wird, um erfolgreich zu sein.

Die Selbstverteidigung hingegen hat eine sehr pragmatische, weniger philosophische, Ausrichtung. In diesem Zusammenhang ist das Ziel das Neutralisieren der Bedrohung bzw. des Angriffs mit allen dazu nötigen Mitteln. Es geht weniger darum, über irgendjemanden zu gewinnen, als vielmehr darum eine Situation mit dem konkreten Problem möglichst verletzungsfrei zu überstehen. Dabei wir keine Rücksicht auf ein Regelwerk genommen. Fairness, Regeln und weitere Grundsätze des sozialen Miteinanders existieren nicht.

Ein Angreifer kann schwerer sein, eine bessere Ausgangsposition (z.B. von hinten) haben, Waffen besitzen, Verstärkung haben, fiese Techniken anwenden und vieles mehr. Der Verteidiger hingegen hat sich und sein Können und möglicherweise (oder besser hoffentlich) den unbedingten Willen die vorgefundene Situation möglichst gesund zu überstehen. Der Preis hierfür ist nicht immer niedrig. So gibt es philosophisch betrachtet in der Selbstverteidigung in letzter Konsequenz keine Sieger – sondern nur Verlierer. Nichtsdestotrotz gibt es Berührungspunkte zwischen modernem (Wettkampf-)Judo und moderner, realistischer Selbstverteidigung. Beide Bereiche haben das Lösen von Situationen zum Ziel, in denen eine andere Person unter Umständen alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel aufwendet, um selbst zu gewinnen (Sport) oder um die Zielrichtung der Angriffshandlung durchzusetzen (Selbstverteidigung).

Wir in unserem Judoverein bieten in zeitlichen Abständen immer wieder Trainingseinheiten -kurse an, in denen Selbstverteidigungssituationen durchgespielt und gelöst werden. Ein gutes SV- Training ist abwechslungsreich und bietet immer wieder neue Szenarien. SV-Training ist ein Situationtraining mit immer neuen variablen. Je mehr Situationen eine Person schon erlebt hat um so besser kann diese im Ernstfall reagieren.

Quelle: Dr. Mario Staller im Auftrag des DJB

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